Bearbeitungsstand: 23.12.2008
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Kinderspielkreis und Kindergarten

(nach Unterlagen des Kindergartens)


Kindergarteneröffnung Jan. 1974
Bürgermeister Karl-Heinz Ahrens (links) übergibt den Schlüssel zum Kindergarten an Pastor Ulrich Haar
sitzend: Landrat Schniedewind, Erzieherin Helga Köster [später verheiratete Gorges], Kreisdirektor Rathert, Superintendent Schröder
Foto: NZ

Schlüssel und Spenden für Kindergartenbau

Viele Gäste bei Eröffnung in Lunestedt - Alle 80 Plätze waren sofort vergeben

NZ-Artikel aus dem KiGa-Archiv ohne Datumsangabe, Familiengottesdienst zur Einweihung war am Sonntag, 6.1.1974, der Festakt, von dem hier berichtet wird, vielleicht am Freitag vorher.


Lunestedt. Zahlreiche Gäste hatten sich zu dem Festakt der Eröffnung des Drei-Gruppen-Kindergartens in Lunestedt eingefunden. Unter den Gästen waren Superintendent Schröder, Landrat Schniedewind und, in Vertretung von Oberkreisdirektor Prieß, Kreisdirektor Rathert. Ein Lied des Kinderchors gab den Auftakt. Danach gab Architekt Heinz Otten einen Rückblick über die Entstehungsgeschichte des Baues und übergab den Schlüssel an Bürgermeister Ahrens als Bauherrn. Bürgermeister Ahrens reichte den Schlüssel dann an Pastor Haar als Vorsitzenden des Kirchenvorstandes, der die Trägerschaft des Kindergartens übernommen hat, weiter. Daraufhin gaben etwa 40 der künftigen kleinen Kindergartenbesucher eine Probe ihres Könnens. Mit Fräulein Köster [später verheiratete Gorges], ihrer künftigen Erzieherin trugen sie ein Kinderlied vor.
Superintendent Schröder hob in seiner Ansprache die gute Zusammenarbeit zwischen Kirche und Gemeinde hervor.
Die Kreissparkasse überreichte dann eine Spende. Ein Geschenk der Samtgemeinde wurde von Bürgermeister Siebert und Samtgemeindedirektor Kuhlmann überreicht. Handwerker wollen bald ein Turn- und Spielgerät stiften.
Landrat Schniedewind hob in seiner Rede das gute Fortschreiten der Kindergartenbauten im Landkreis hervor und wies auf die noch anstehenden Bauten hin.

Kinder singen
Foto: NZ
Drei Lieder des Kinderchors unter Leitung von Frau Haar bildeten den Übergang zur Besichtigung des Gebäudes, dem sich ein Empfang mit Imbiß in der Gaststätte Gehr anschloß.
Die Nachfrage nach Plätzen im Kindergarten war bei der Eröffnung bereits so groß, daß nicht alle Wünsche berücksichtigt werden konnten, obwohl eine zusätzliche Nachmittagsgruppe als vierte Gruppe eingerichtet wurde, do daß gut 80 Kinder einen Platz finden.
In den bisher vorhandenen Kinderspielkreisen, die nun in den Kindergarten integriert werden, fanden nur 40 Kinder Platz. Zwei Kinderspielkreise waren in Lunestedt bereits am 6. Juli 1971 eröffnet worden. Bereits damals gab Bürgermeister Ahrens den Plan eines Kindergarten-Baues bekannt. Im März 1972 wurde dann im Gemeinderat der Beschluß gefaßt, die bisherige Schule im Ortsteil Freschluneberg zum Kindergarten aus- und umzubauen. Im selben Monat wurde dann der Bauantrag eingereicht, der im Oktober 1972 genehmigt wurde.
Im März 1972 hatte das Landeskirchenamt in Hannover dem Antrag der Kirchengemeinde zugestimmt, die Trägerschaft zu übernehmen. Ende 1972 konnte dann mit den Bauarbeiten begonnen werden.
Die Baukosten des Kindergartens betragen etwa 325 000 DM. Die Gemeinde erhielt eine Landesbeihilfe von 28 300 DM und dazu eine Bau-Beihilfe des Landkreises von etwa 100 000 DM. Die restlichen Baukosten trägt die Gemeinde, zum Teil durch Eigenleistungen und Darlehen. Im Kindergarten-Gebäude wurden zugleich eine Wohnung und ein Jugendraum ausgebaut.
Die Planung des Kindergartens geschah in enger Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Kirchengemeinde. So konnte durch die Übernahme der Rechtsträgerschaft durch die Kirchengemeinde für die Eltern eine günstige Beitragshöhe erreicht werden. Der Besuch des Kindergartens kostet pro Kind 50 DM. Für Zweitkinder ist eine Ermäßigung vorgesehen. Aus Anlass der Eröffnung veranstaltet die Kirchengemeinde eine "Woche des Kindes". Dabei sind unter anderem vorgesehen: Ein Familiengottesdienst mit Dreikönigsspiel der Kinder und Darbietungen des Kinderchors am 6. Januar um 10 Uhr in der Ansgari-Kirche. Am gleichen Tage ist um 14.30 Uhr ein "Offener Nachmittag" im Kindergarten für Eltern und andere Besucher.
Ein Vortrag zum Thema: "Erste Erfahrungen mit Gott - Die religiöse Erziehung des Klein- und Vorschulkindes" von Superintendent Göhler beginnt im Gemeindehaus am 8. Januar um 20 Uhr.
Am 9. Januar folgt um 15 Uhr die Eröffnung einer Kinderstunde für 6-9jährige, die der musischen Förderung der Kleinen dienen soll.

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Viele Gäste kamen zur "Woche des Kindes"

Kleine Darsteller fanden aufmerksame Zuschauer - Künftig jeden Dienstag Basteln

Artikel in der NZ, Januar 1974, keine genaue Datumsangabe, der Gottesdienst zur Einweihung war am Sonntag, 6.1.74

Lunestedt. Aus Anlaß der Eröffnung des evangelischen kindergartens fand in Lunestedt eine Woche des Kindes statt. Zu mehreren Veranstaltungen versammelten sich zahlreiche Kinder mit ihren Eltern. Den Auftakt zur "Woche des Kindes" bildete der offizielle Festakt zur Eröffnung des Kindergartens. Dazu konnten Bürgermeister Ahrens und Pastor Haar zahlreiche Gäste begrüßen, wir berichteten darüber. Den Höhepunkt für die Kinder und deren Eltern bildete der Sonntag, Morgens um 10 Uhr versammelten sie sich in der Ansgari-Kirche, die den Besucherstrom kaum fassen konnte. In einem Familiengottesdienst, der alle Generationen vereinte, spielte eine Gruppe elfjähriger Kinder das "Drei-Königs-Spiel".
Die kleinen Darsteller fanden aufmerksame und interessierte Zuschauer. "Drei-Königs-Lieder" des Kinderchors und musikalische Darbietungen des Jugendchors bereicherten diesen Gottesdienst.
Am Nachmittag öffnete zum ersten Male das Kindergartengebäude seine Pforten für alle Kinder, deren Eltern und Besucher. In zwei Gruppenräumen hatten die Mitarbeiterinnen des Kindergartens Spielzeug für die Kinder bereitgestellt. So waren die Kinder in guter Obhut, während die Eltern und Besucher in Ruhe das Gebäude besichtigen und nacheinander Kaffee trinken konnten. Fast zweihundert Personen machten von dieser Möglichkeit Gebrauch.

Kinder singen
Zur Begrüßung sang ein Kinderchor fröhliche Lieder. Die Zuhörer spendeten viel Beifall.
Foto: privat/agp
Am zweiten Tag trafen sich die Kinder erstmals in den neu eingeteilten Kindergarten-Gruppen. Da in den zunächst vorgesehenen drei Gruppen nicht alle Kinder untergebracht werden konnten, wurde eine vierte Gruppe für den Nachmittag eingerichtet. An Mitarbeiterinnen für den evanglischen Kindergarten konnten bisher gewonnen werden: Helga Köster [später verheiratete Gorges], Lunestedt, Erzieherin; Ursula Wittenberg, Hollen, Kinderpflegerin; dazu Käte Kellmer, Anita Köpp, Gerda Kück und Sabine Rahders als Spielkreishelferinnen, alle aus Lunestedt.
Kinder im Kiga
Es gab viel zu bewundern während der "Woche des Kindes": vom Baukasten bis zur Puppe.
Foto: privat/agp
Ein Vortrags- und Gesprächsabend für die Eltern mit Superintendent Göhler aus Ringstedt stand unter dem Thema: "Erste Erfahrungen mit Gott - Die religiöse Erziehung des Klein- und Vorschulkindes". Der Referent, durch eine andere Seminar-Woche den Eltern schon bekannt, verstand es auch dieses Mal wieder, das Thema plastisch darzustellen und das Gespräch unter den Teilnehmern in Gang zu bringen.
Nicht nur für die Kinder im Vorschulalter und ihre Eltern gab es Angebote in der "Woche des Kindes", sondern auch für die Kinder in den ersten Schuljahren. Sie waren eingeladen zur Kinderstunde, die auf die Initiative einiger Mütter zurückgeht. Sie sind bereit, künftig jeden Dienstag von 15 Uhr bis 16.30 Uhr ihre Zeit zur Verfügung zu stellen, um mit den Kindern zu basteln, zu malen und zu spielen und so ein Stück zur Förderung der Kinder in den musischen Bereichen beizutragen. Es sind: Frau Haberkorn, Frau Tienken, Frau Steinborn, Frau Bracht, Frau Albert und Frau Haar.

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Lunestedt: Kinderfest fand großes Echo

NZ-Artikel ohne Datum aus dem Kiga-Archiv,
vermutlich Ende Juli 1978
(auf der Rückseite finden sich Datumsangaben zu Sonntag, 30. Juli,
1978 war der 30.7. ein Sonntag)
Kinderfest 1978

Gr. Lunestedt. Das Fest der Kinder in Lunestedt fand ein großes Echo. Das erwies sich schon am Morgen in der vollen Kirche. Pastor Kramer hatte diesen Festgottesdienst veranstaltet unter dem Thema: "Wir können noch viel zusammen machen". Eine Bildergeschichte, zu der die Kinder selbst die Bilder gemalt hatten, ergab das vorgesehene Gesprächsthema.
Beim Betreten der Kirche bekam jeder Besucher, ob klein oder groß, ein Stück Bindfaden in die Hand. Nach Beendigung des Gottesdienstes wurden diese Bindfädenenden aneinander geknotet. Jeder behielt sein Fadenende in der Hand bis zum nächsten Knoten. So ging dabei eine immer größer werdende Schlange durch alle Sitzreihen, bis die Kirche leer war. Diese Idee hat viel Gefallen gefunden.
Das Fest "rund um den Kindergarten" ging am Nachmittag weiter mit Spielen, Kaffeetrinken und Wettspielen mit Eltern und Kindern. Wer Lust hatte, konnte sich im Tonformen üben. Auch Hängematten gab es zu knüpfen. Die Malecke wurde fleißig in Anspruch genommen. Alle angefertigten Arbeiten waren zum Mitnehmen da. So auch die aus Bindfäden geknüpften Hängematten. Bei einem Angelspiel und allerlei anderen Spielen gab es sogar Preise zu gewinnen.
Fast 400 Gäste beteiligten sich an dem Fest. In zwei Räumen war die Kaffeestube mit Kuchenbüfett untergebracht, dem fleißig zugesprochen wurde. Zwei Mütter backten laufend Waffeln. Den Clou des Tages bildeten zwei Pony-Kutschen, an denen die Kinder ihre helle Freude hatten.
Hilfe bei dem Fest leisteten Jugendliche und der Frauenkreis. Zur Freude der Initiatoren konnte ein Überschuß registriert werden, der zusammen mit vorhandenen Mitteln zum Ankauf einer Rutsche bestimmt ist.

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50 Mädchen und Jungen spielen im Lunestedter Kindergarten

aus einem Bericht in "Beverstedt aktuell" über einen Besuch der CDU-Frauenunion, 1991, keine genauere Angabe

Zunächst als Spielkreis in der ehemaligen Lunestedter Schule eingerichtet, wurde die Einrichtung 1974 in einen Kindergarten umgewandelt. Daß die Kircbe als Träger gewonnen werden konnte, war für die Gemeinde eine gute Sache, erklärte Bürgermeister Götjen. So werden die Haushaltskosten für den Kindergarten in Höhe von 220 000 Mark zu je einem Drittel verteilt auf die Kirche, Gemeinde und Eltern. Die Elternbeiträge konnten von 1974 bis 1990 konstant auf 100 Mark gehalten werden. Renovierungskosten werden von der Gemeinde außerhalb des Drittels zusätzlich als Unterhaltungskosten getragen, da sie Eigentümer des Gebäudes ist.
Das Konstantbleiben der Elternbeiträge ist im Zusammenhang mit der Trägerschaft der Kirche zu sehen, da nach wie vor die Richtlinien von 1966 bestehen. Es ist aber auch kein Nachteil, daß noch immer unter den gleichen Bedingungen mit einer sehr hohen Gruppenstärke von 25 Kindern gearbeitet werden muß und nach wie vor nur 25 Mark pro Kind und Jahr für Arbeitsmaterial zur Verfügung stehen.
Der Wunsch aller Beteiligten - Eltern, Gemeinde, Kirchengemeinde - die immer dringender werdende Einrichtung einer dritten Gruppe und die mißliche Situation in diesem Zusammenhang wurde der Landeskirche in Hannover von Bürgermeister Götjen und Pastor Kühnast persönlich vorgetragen. Ab 60 Kindern kann eine dritte Gruppe eingerichtet werden. Es muß nachgewiesen werden, daß zehn Kinder auf der Warteliste stehen.
In Lunestedt mußten bereits nach den Sommerferien 1990 sieben Kinder zurückgewiesen werden, und 1991 würden es zwölf Kinder sein, wenn die dritte Gruppe nicht eingerichtet wird.
Weil in Hannover eine neue Landesregierung besteht, die durch Finanzierung von Baumaßnahmen und Personalzuschüsse für mehr Kindergartenplätze sorgen will, wurde dort bereits ein entsprechender Antrag gestellt.
Zur Zeit werden in Lunestedt 50 Kinder von drei bei sechs Jahren in zwei Gruppen von jeweils zwei Mitarbeiterinnen betreut. In der Regel ist es so, daß die Gruppenleiterin Erzieherin ist und die Zweitkraft eine ausgebildete Kinderpflegerin. Da sich hier auf die Zweitkraftstelle eine Erzieherin beworben hat, sind also zwei Erzieherinnen für eine Gruppe tätig.
Die Kernöffnungszeit ist von 8 bis 12 Uhr, der Frühdienst beginnt um 7.30 Uhr, und von 12 bis 13 Uhr ist Spieldienst. Sonderöffnungszeiten werden von berufstätigen Eltern oder in Einzelfällen auf Absprache in Anspruch genommen.
In der Regel besuchen die Lunestedter Kinder den Kindergarten zwei Jahre, manche auch drei Jahre. Die Möglichkeit der Aufnahme besteht ab dem dritten Lebensjahr unter der Voräussetzung, daß das Kind trocken ist.
Die Kinder sind nicht fest an ihre Gruppenräume gebunden. Sie können das ganze Haus benutzen und haben auch die Möglichkeit, sich zurüchuziehen, sich sogar im Büro aufzuhalten. Leiterin Hildebrandt betont, wie gut Kinder getroffene Absprachen einhalten können und wie sehr man sich auf sie verlassen kann.
Zum Kindergarten gehört ein Beirat von neun Personen aus Vertretern des Personals, der Gemeinde, Kirchengemeinde und Eltern mit wechselndem Vorsitz.
Zur Dorfgemeinschaft trägt der Kindergarten bei der Gestaltung des Weihnachtsmarktes, des Kinderfestes beim Dorfgemeinschaftsfest, des Sommerfestes der Kirche und von Familiengottesdiensten bei. Die Familienfreizeit in der Freizeit- und Begegnungsstätte Oese wird stets unter ein Thema gestellt. Dort tun die Eltern mit ihren Kindern vieles gemeinsam. Mit den künftigen Schulkindern wird alljährlich eine Übernachtungsfahrt durchgeführt, und zum Faschingsfest ist die Übernachtung im Kindergarten zur Tradition geworden. In unterschiedlicher Form wird das Erntedankfest groß durchgeführt.
Ein Anliegen war es dem Kindergartenpersonal, auf die unbefriedigenden Bedingungen allgemein, auch in bezug auf die Rahmenrichtlinien, und die Rolle der Erzieherin überhaupt anzusprechen. Es sei wohl etwas in Bewegung geraten, aber Frau Hildebrandt sah das Problem auch in dem typischen Frauenberuf und in der Rolle der Frau, die sich auch mit Ihrer Familie beschäftigt und der Zeit und Möglichkeiten fehlen, sich intensiv um Veränderungen zu bemühen.

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Mitte der 90er Jahre erinnert sich Kiga-Leiterin Ingrid Hildebrandt zurück:

Seit fast 22 Jahren gibt es nun schon einen Ev. Kindergarten in Lunestedt
Aus einer Gruppe, die anfangs im Gemeindehaus betreut wurde, ist im Laufe der Zeit eine dreigruppige Einrichtung geworden, die sich in der zum Kindergarten umgebauten alten Volksschule des Ortsteils Freschluneberg befindet. Hier werden 75 Kinder in drei Gruppen im Alter von 3 bis 6 Jahren täglich in der Zeit von 8 bis 12 Uhr betreut. Für berufstätige Eltern besteht außerdem die Möglichkeit, ihre Kinder schon um 7.30 Uhr zu bringen und um 13 Uhr abzuholen.
Die pädagogischen Mitarbeiter des Kindergartens sind alle fachlich gut ausgebildet und dürfen nur mit staatlicher Anerkennung im Kindergarten arbeiten.
Sie sind außerdem verpflichtet, sich (durch hauptsächlich von der Ev. Landeskirche angebotene Kurse) ständig weiterzubilden.
Die Ziele unserer Arbeit sind: Wir möchten den uns anvertrauten Kindern in christlicher Verantwortung begegnen, sie annehmen wie sie sind, sie in ihrer persönlichen individuellen Entwicklung unterstützen, ihnen helfen, soziale Erfahrungen zu machen und dafür Sorge zu tragen, daß sie selbständiger, empfindsamer und sensibel im Umgang mit Menschen außerhalb ihrer Familie werden und lernen, in einer Gruppe zu leben, zu spielen und zu arbeiten.

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40 Kinder singen mit Begeisterung

Zwei Frauen haben in Eigeninitiative den Lunestedter Kinderchor der Ansgari-Kirchengemeinde gegründet

NZ-Artikel aus dem Kiga-Archiv, ohne Datum, 2000
(vielleicht im Mai, auf der Rückseite steht als Datum 11.5.,
Susanne Sandersfeld erinnert sich: Der Chor wurde am 1.1.2000 gegründet.)
Lunestedt (Samtgemeinde Beverstedt). Sie haben große Freude an ihrem Tun, und ihre Begeisterung spiegelt sich spätestens dann wider, wenn sie im Rhythmus der Lieder beginnen, mit zu wippen. 40 Kinder des neu gegründeten Lunstedter Kinderchors der Ansgari-Kirchengemeinde lassen sich von Susanne Sandersfeld und Estella Weigelt begeistern.

Felixverleihunt 2006
Susanne Sandersfeld hat mit den Kindern auch im Kindergarten später wieder gesungen,
und am 12. Mai 2006 wurde dem Lunestedter Kindergarten das "Felix"-Gütesiegel verliehen,
weil im Kindergarten viel und täglich gesungen wird.
Foto: agp
Und sie erfahren auch dabei: Musik, Rhythmusgefühl betrifft den ganzen Körper. Aus Eigeninitiative haben die beiden jungen Mütter, deren Babys fast gleich alt sind, den Kinderchor erst im Januar gegründet und sind damit auch bei Eltern offensichtlich auf großes Interesse gestoßen.
40 Kinder im Alter von vier bis 12 Jahren aus Lunestedt, Heerstedt und Stinstedt kommen seitdem regelmäßig wöchentlich zur leichten musikalischen Früherziehung mit fröhlichem Singen und viel Bewegung in den Übungsraum im Kindergarten.
Gewohnte Umgebung
Für einige ist es nicht nur eine gewohnte Umgebung, ihnen ist auch Susanne Sandersfeld als ehemalige Erzieherin im Kindergarten nicht fremd.
Estella Weigelt ist als Geo-Physikerin zwar völlig berufsfremd, aber Mutter einer Tochter, die unheimlich gerne singt. Sie hatte Susanne als Erzieherin kennen gelernt, die viel mit den Kindern im Kindergarten gesungen und mit ihrem Ausscheiden damit ein Loch hinterlassen hat.
Susanne Sandersfeld liegt die "Erzieherin im Blut" und findet deshalb auch den entsprechenden Zugang zu den Kindern.
Beide wollten also aus unterschiedlichen Gründen gerne eine Fortsetzung dieser Arbeit, weil sie der Meinung sind, dass die Bildung kleiner Chöre nur zu den Familiengottesdiensten und zum Weihnachtsspiel einfach nicht genug sind.
Die Lieder den Jahreszeiten entsprechend, Kirchenlieder, aber auch Witzlieder werden mit Begeisterterung von den Kindern gesungen, ohne dass die beiden Betreuerinnen eine „straffe Chorarbeit“ leisten wollen.
Sie mlchten auch den Umgang mit verschiedenen Instrumenten vermitteln, sie benennen, wodurch sie klingen, sie in kleinen Geschichten einsetzen und erlebbar werden lassen, wie sie mit unterschiedlich hoben und tiefen Tönen klingen und einfach ein Gefühl für Musik und Rhythmus geben.
Es ist eine Freude, die Kinder im rhythmischen Einklang mit der Musik zu erleben - und ihnen macht es einfach Spaß. Zum Abschluss singen sie deshalb auch: "Tschüss, macht's gut, es war schön, euch zu seh'n."
mo

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Der Kindergarten steht in der Trägerschaft der Ev. Kirche. Das hat im Gemeinderat immer mal zu Diskussionen geführt, weil der Gemeinderat nach dem Kita-Gesetz den größten Teil zu bezahlen hat. Im Jugendausschuss des Rates am 26.4.2004 notierte der Mitarbeiter der Nordsee-Zeitung:

Wer zahlt, will auch bestimmen

Lunestedt (agp). Der Bericht der Kindergartenleiterin Ingrid Hildebrandt wurde akzeptiert, aber anschließend wurden unterschiedliche Meinungen zwischen der CDU-Mehrheitsfraktion und SPD sowie FILU deutlich.
Hildebrandt nannte Zahlen: Der Kindergarten sei mit 85 Kindern "proppevoll". 30 Kinder gingen zur Schule über, und 13 Kinder seien neu angemeldet. Die Kleingruppe könnte dann zugunsten der normalen Gruppen aufgelöst werden. So käme man auf etwa 70 Kinder nach den Sommerferien. Die Eltern würden gern sehen, wenn die 10 Dreijährigen weiter in einer Kleingruppe bleiben könnten. Dafür gab es aber keine Hoffnung.
Dann fragte Walter Mülich (SPD): Er habe gehört, dass die CDU den im Dezember durch ein Patt abgelehnten Vertrag mit der Kirche über die Betriebsführung neu im Rat einbringen wolle. Manfred Woltmann (CDU) kündigte an, dass die Führung der Kleingruppe vertraglich abgesichert werden solle. Dafür seien keine neuen Verhandlungen nötig. Man habe schließlich in den letzten Jahren sechsmal mit der Kirche zusammengesessen. Und mehr sei für die Kommune nicht mehr herauszuholen. Die Vorlage würde unverändert im Rat eingebracht.
Die SPD und FILU wehrten sich dagegen, dass die Kirche "fast nichts bezahle und alles bestimmen wolle". Hildebrandt wies darauf hin, dass "man ja in einer bestimmten Trägerschaft auch ein bestimmtes Konzept entwickelte - und die Mehrheit in Lunestedt ist doch evangelisch!" Es wurde klargestellt, dass es keine Einwände gegen die Arbeit des Kindergartens gäbe. Nur die Verfassung und die Finanzen seien strittig. Mülich gestand der Kirche zwar zu, dass sie nur evangelisches Personal einstellte. Kirche sei ein "Tendenzbetrieb" - "Und auch der ADAC stellt keine Leute ein, die sich deutlich gegen Autos aussprechen!" Aber es müsse dennoch versucht werden, mehr Mitspracherechte für die Gemeinde zu bekommen. Und auch über den finanziellen Rahmen dürfte noch nicht das letzte Wort gesprochen sein.

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2006 wurde der Kindergarten aus der Zuständigkeit der Gemeinde Lunestedt an die Samtgemeinde abgegeben. Dies hatte vorwiegend verwaltungstechnische Gründe, wurde aber von allen Fraktionen im Gemeinderat bedauert.
Ab 2008 wurden für alle Kindertagesstätten der Samtgemeinde einheitliche Gebühren eingeführt.

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Kripen- und Hortangebot ab Sommer 2007

Kindergartenbeirat macht sich Gedanken über erweitertes Angebot

Lunestedt (agp). Der Vorsitzende des Kindergartenbeirates der Evangelischen Kindertagesstätte in Lunestedt, Claus Götjen, informierte über die letzte Sitzung. Wichtigstes Thema war das Betreuungsangebot 2007/2008. Dabei ging es vor allem um Krippen- und Hortplätze, die Öffnungszeiten und die Beitragshöhe.
Nach den Plänen der Samtgemeinde Beverstedt soll ab September 2007 auch am Nachmittag eine Betreuung in der Kita angeboten werden. In Beverstedt ist es wegen der räumlichen Nähe leichter möglich, dass Grundschulkinder nach dem Unterricht in den Kindergarten wechseln. In Lunestedt gibt es dafür jedoch ohne "Kindertourismus" noch keine Lösung - Kita und Schule sind zu weit voneinander entfernt.
Ausführlich wurde zwischen Samtgemeinde, Kirche, Eltern und Kiga-Leitung um eine Lösung gerungen. Die Maximalwünsche der Eltern gingen darauf hinaus: "In den drei Orten (Beverstedt, Bokel und Lunestedt) sollten Öffnungszeiten und Gebühren übereinstimmen." Bezüglich verträglicher Beiträge hat der Beirat die Kommune gebeten, noch einmal neu zu rechnen.
Eine inhaltliche Konzeption für die Nachmittagsarbeit wünschen sich die Eltern. Wenn Kinder aus der Schule kommen, werden sie freundlich empfangen, bekommen Essen (das wohl aus Kramelheide geliefert wird) und haben Zeit, von den Vormittagserlebnissen zu erzählen. "Das wird von 12 Uhr (= Ende der Kiga-Regelzeit) bis 14 Uhr (=Ende der Grundschule) dauern", prophezeite eine Mutter. Danach geht es an die Schularbeiten, bei denen sich Eltern qualifizierte Hilfe wünschen - auch bei Lese-Übungen und beim Lernen für Tests. "Hier ist der wichtigste Ansatzpunkt, Schulschwierigkeiten zu bewältigen", meinte eine andere Mutter, "nach der Schule müssen Kinder ihre Sorgen los werden können." Im Anschluss müssten Erzieherinnen ein interessantes Programm bieten. Über diese Wunschinhalte war man sich einig. Kiga-Leiterin Ingrid Hildebrandt gab zu bedenken: "Das ist mit dem jetzigen Personalbestand nicht machbar, aber wichtig ist, dass wir überhaupt erst mal anfangen." Claus Götjen meinte: "Reine Unterbringungsstelle - damit tun wir uns alle keinen Gefallen!" Wichtig sei auch für die Kommune die Qualitätsverbesserung am Standort Lunestedt durch das erweiterte Angebot des motivierten Kiga-Teams.
Über die Öffnungszeiten konnte eine befriedigende Verständigung gefunden werden. Die Kernzeit für Regelgruppen dauert von 8 - 12 Uhr. Zusatzzeiten werden von 7 - 8 Uhr und von 12 - 13.30 Uhr angeboten. Die Kernzeit für die Integrationsgruppe geht von 8 - 13 Uhr. Eine altersübergreifende Ganztagsgruppe arbeitet von 8 - 16 Uhr mit einem Spätdienst bis 17 Uhr.


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